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Was bedeutet "veredelt" bei Tomatenpflanzen und warum ist das Saatgut aus diesen Früchten nicht nachbaufähig?

"Veredelt" bei Tomatenpflanzen bedeutet, dass zwei verschiedene Pflanzen miteinander kombiniert wurden, um eine Pflanze mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen.

Der Veredelungsprozess besteht darin, dass der oberirdische Teil (die Edelreiser oder Edelsorte) einer Tomatenpflanze mit einem kräftigen Wurzelstock (Unterlage) einer anderen, oft widerstandsfähigeren Pflanze verbunden wird. Insgesamt ist der Veredelungsprozess ein komplexer Vorgang, der die genetischen und physiologischen Eigenschaften zweier Pflanzen kombiniert, um eine Pflanze mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen. Dieses Verfahren wird durchgeführt, um Pflanzen zu erzeugen, die:

 

  • Widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge sind,

  • eine bessere Nährstoffaufnahme und somit ein stärkeres Wachstum haben,

  • höhere Erträge und bessere Fruchtqualität liefern,

  • unter verschiedenen Umweltbedingungen besser gedeihen.
     

 

 

Das Saatgut von veredelten Tomatenpflanzen ist nicht
nachbaufähig
, weil es nicht die gleichen Eigenschaften wie die
veredelte Pflanze aufweist.



Hier sind die Hauptgründe dafür:


 

Genetische Unterschiede
Die veredelte Pflanze besteht aus zwei verschiedenen genetischen Komponenten (Edelreiser und Unterlage). Die Samen, die aus den Früchten der veredelten Pflanze gewonnen werden, tragen jedoch nur das Erbgut der Edelreiser und nicht die kombinierten Eigenschaften beider Elternpflanzen.

Hybride Pflanzen
Oftmals werden für die Veredelung Hybridsorten verwendet, die speziell für bestimmte Eigenschaften gezüchtet wurden. Die Samen von Hybridsorten (F1-Hybriden) verlieren in der nächsten Generation (F2) die gewünschten Eigenschaften und spalten sich genetisch auf, was zu unvorhersehbaren und oft minderwertigen Pflanzen führt.

Mangel an Vitalität
Die Nachkommen aus den Samen der veredelten Tomatenpflanzen sind oft weniger vital und

widerstandsfähig als die veredelte Pflanze selbst, da sie nicht die robusten Wurzeleigenschaften

der Unterlage erben. Aus diesen Gründen sollten man keine Samen von veredelten Tomatenpflanzen verwenden, um neue Pflanzen zu ziehen, sondern stattdessen erneut veredelte Jungpflanzen kaufen oder ihre eigenen Veredelungen durchführen, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.


 

Veredelte Stelle an einer Tomatenpflanze
Grafik "Fazit"

Wenn man eine samenfeste Tomate auf einer Hybridtomate veredelt, sind die Samen, die aus den Früchten dieser veredelten Pflanze gewonnen werden, in der Regel nicht mehr samenfest. Dies liegt daran, dass Hybridsorten durch die Kreuzung zweier verschiedener Elternlinien entstehen, was zu genetischer Vielfalt führt. Die Nachkommen dieser Hybridsorten können daher genetisch unterschiedlich sein und nicht die stabilen Merkmale der ursprünglichen samenfesten Tomate aufweisen. Saatgut von veredelten Pflanzen zu verwenden, ist nicht sinnvoll, da die daraus wachsenden Pflanzen und Früchte nicht die gleichen Eigenschaften wie die ursprünglich gekauften Pflanzen aufweisen.

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