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Was versteht man unter eintriebigem und zweitriebigem Ziehen von Tomaten?

Der Anbau von Tomaten kann einfach und lohnend sein, besonders wenn man die richtigen Techniken kennt. Eine zentrale Frage, die viele Gärtner beschäftigt, ist die Wahl zwischen dem eintriebigen und dem zweitriebigen Ziehen von Tomatenpflanzen.

 

Beim eintriebigen Ziehen wird die Pflanze so trainiert, dass sie nur einen Haupttrieb entwickelt, während beim zweitriebigen Ziehen zusätzlich zum Haupttrieb noch ein weiterer Trieb stehen gelassen und gepflegt wird. Diese Techniken beeinflussen nicht nur das Wachstum und den Ertrag der Tomaten, sondern auch die Pflege und alles was danach noch kommt.

Eine Tomatenpflanze mit nur einem Haupttrieb
Tomatenpflanze mit zwei Hauptrieben
  • Eintriebig Ziehen

Das eintriebige Ziehen bezieht sich auf die Praxis, die Tomatenpflanze auf einen Haupttrieb zu beschränken. Hierbei werden alle Seitentriebe (auch Geiztriebe genannt) regelmäßig entfernt, um das Wachstum und die Energie der Pflanze auf einen einzigen Hauptstamm/Haupttrieb zu konzentrieren.

Vorteile

  1. Bessere Belüftung
    Durch das Entfernen der Seitentriebe wird die Pflanze luftiger, was die Luftzirkulation verbessert und somit das Risiko von Pilzkrankheiten wie der Krautfäule reduziert.

  2. Höhere Fruchtqualität
    Da die Pflanze ihre Energie auf einen einzigen Hauptstamm konzentriert, können die Früchte größer und schmackhafter werden.

  3. Einfache Pflege
    Eintriebige Pflanzen sind leichter zu stützen und zu pflegen, da weniger Triebe gebunden werden müssen.

Nachteile:

  1. Geringerer Gesamtertrag
    Da weniger Triebe vorhanden sind, kann die Gesamtanzahl der geernteten Früchte niedriger sein.

  2. Höhere Anfälligkeit
    Die Pflanze ist auf einen Haupttrieb angewiesen. Wenn dieser beschädigt wird, kann dies die gesamte Pflanze schwächen.
     

  • Zweitriebig Ziehen

Beim zweitriebigen Ziehen werden neben dem Haupttrieb ein zusätzlicher Seitentrieb (meist der kräftigste) stehen gelassen und gepflegt. Alle anderen Seitentriebe werden entfernt.
 

Vorteile

  1. Höherer Ertrag
    Durch den zusätzlichen Trieb produziert die Pflanze mehr Früchte, was zu einem höheren Gesamtertrag führt.

  2. Widerstandskraft
    Wenn der Haupttrieb beschädigt wird, kann der zweite Trieb übernehmen, was die Widerstandsfähigkeit der Pflanze erhöht.

  3. Optimierte Raumausnutzung
    In größeren Anbauräumen oder Gewächshäusern kann der Platz durch zweitriebige Pflanzen effizienter genutzt werden.

Nachteile

  1. Komplexere Pflege
    Zweitriebige Pflanzen erfordern mehr Aufwand beim Stützen und Pflegen, da zwei Triebe trainiert und unterstützt werden müssen.

  2. Geringere Fruchtgröße
    Die Energie der Pflanze wird auf zwei Triebe verteilt, was dazu führen kann, dass die einzelnen Früchte kleiner sind als bei eintriebigen Pflanzen.

  3. Erhöhtes Krankheitsrisiko
    Dichteres Laubwerk kann die Belüftung beeinträchtigen und das Risiko von Pilzkrankheiten erhöhen.

     

  • Entscheidungskriterien

Die Wahl zwischen eintriebigem und zweitriebigem Ziehen hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  1. Platzangebot
    In kleinen Gärten oder Balkonen ist das eintriebige Ziehen oft praktischer, da die Pflanzen weniger Platz benötigen. In größeren Gewächshäusern oder Freilandbeeten kann das zweitriebige Ziehen den Ertrag maximieren.

  2. Krankheitsmanagement
    In Regionen mit hohem Krankheitsdruck (hohe Luftfeuchtigkeit, häufige Niederschläge) ist das eintriebige Ziehen vorzuziehen, um die Belüftung zu verbessern und das Krankheitsrisiko zu reduzieren.

  3. Ertragsziel
    Wenn der Fokus auf der Menge der produzierten Tomaten liegt, kann das zweitriebige Ziehen die bessere Wahl sein. Wenn die Qualität der Früchte im Vordergrund steht, ist das eintriebige Ziehen oft vorteilhafter.

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