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Sind Tomaten Selbst- oder Fremdbefruchter?

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten in heimischen Gärten und auf Balkonen. Eine häufige Frage lautet: „Sind Tomaten Selbstbefruchter?“ Die Antwort darauf ist von großer Bedeutung für den Anbau und die Pflege dieser Pflanzen.

  • Was bedeutet Selbstbefruchtung?

Selbstbefruchtung bezeichnet den Prozess, bei dem eine Blüte ihre eigenen Pollen zur Befruchtung der eigenen Samenanlagen nutzt. Dies bedeutet, dass keine Pollen einer anderen Pflanze benötigt werden, um Früchte zu bilden. Diese Fähigkeit ist besonders vorteilhaft für Pflanzen, die in isolierten oder ungünstigen Umgebungen wachsen.

  • Tomaten und Selbstbefruchtung

Tomatenpflanzen sind überwiegend selbstbefruchtend. Jede Tomatenblüte enthält sowohl männliche (Staubgefäße) als auch weibliche (Stempel) Teile. Die Pollen gelangen oft ohne äußere Einwirkung von den Staubgefäßen auf den Stempel der gleichen Blüte. Dieser Vorgang wird durch leichte Vibrationen, die beispielsweise durch Wind oder die Bewegung der Pflanze entstehen, unterstützt.

  • Der Befruchtungsprozess im Detail

Blütenaufbau: Tomatenblüten sind zwittrig, was bedeutet, dass sie sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane besitzen. Die Staubgefäße (Antheren) umgeben den Stempel (Pistill), wodurch eine einfache Pollenübertragung möglich ist.

Pollenübertragung: Durch Wind, Insekten oder die Eigenbewegung der Pflanze gelangen die Pollen von den Staubgefäßen auf die Narbe des Stempels. Bei Tomaten reicht oft schon eine leichte Berührung oder ein Luftzug, um diesen Prozess auszulösen.

Befruchtung und Fruchtbildung: Nach der Pollenübertragung wandern die Pollenkörner durch den Griffel zur Samenanlage, wo die eigentliche Befruchtung stattfindet. Anschließend beginnt die Fruchtbildung, und es entwickeln sich die Tomaten.
 

  • Faktoren, die die Selbstbefruchtung beeinflussen

Obwohl Tomaten selbstbefruchtend sind, gibt es einige Faktoren, die den Erfolg dieses Prozesses beeinflussen können. Hier sind einige Beispiele:

Temperatur: Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können die Pollenqualität beeinträchtigen und die Befruchtung erschweren.

Luftfeuchtigkeit: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass die Pollen verklumpen und nicht effektiv übertragen werden.

Insekten: Auch wenn Tomaten keine Insektenbestäubung benötigen, können Bienen und andere Bestäuber den Prozess unterstützen und die Befruchtung verbessern.
 

  • Tipps zur Förderung der Bestäubung

Um die Bestäubung und somit den Ertrag bei Tomaten zu optimieren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
 

  • Manuelles Schütteln: Durch leichtes Schütteln der Pflanze oder der Blüten kann die Pollenübertragung gefördert werden.

  • Luftzirkulation verbessern: Für eine gute Belüftung im Gewächshaus oder im Garten sorgen, um die natürliche Bewegung der Pflanzen zu unterstützen.

  • Richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Auf optimale Wachstumsbedingungen achten, um die Pollenqualität zu sichern.
     

Grafik "Fazit"

Tomaten sind überwiegend selbstbefruchtend, was ihren Anbau besonders einfach und effizient macht. Durch das Verständnis des Befruchtungsprozesses und die Beachtung wichtiger Faktoren kann man den Ertrag und die Gesundheit der Tomatenpflanzen erheblich verbessern. Selbst kleine Maßnahmen wie das Schütteln der Pflanzen oder die Sicherstellung optimaler Umweltbedingungen können einen großen Unterschied machen und zu einer reichen Tomatenernte führen.

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